jó úszás
Ein Projekt von Evelyne de la Chenelière, Kornelius Eich und Gerda Poschmann-Reichenau
Staatstheater Mainz, November 2023
Im Rahmen der Mainz Residenz
"Diese jó úszás ist das Kernstück des ungarischen Sommers, die Mitte des Sommers, der Punkt, auf den alles zulaufen soll. Man springt in den See und schwimmt weit hinter die letzte Abgrenzung, hinter die Boote der Rettungsschwimmer. Es ist mehr als schwimmen, es ist eine Art, sich von den Dingen zu entfernen, nicht bloß vom Strand und seinem Treiben, sondern von allen Dingen, die sonst das Leben ausmachen und zusammenhalten, von der Welt, in der dieses Leben stattfindet und diese Dinge sich sammeln. Weit draußen im See, wo das Blau des Wassers nach dem Blau des Himmels greift und in Wettstreit mit ihm tritt, scheint diese Welt unerheblich, vergessen." ~ Sterben im Sommer, Zsuzsa Bánk
"Ich bin nicht in der Lage zu sagen, was ich denke. Auch wenn es anders aussieht, gehört meine Stimme nicht mir. Mein Denken steckt außerhalb der Sprache fest. Ich hätte eine Fremdsprache lernen sollen, um ein Gleichgewicht herzustellen, damit es eine Art Verteilung gibt, aber da ist nur meine Muttersprache, die unzureichend ist und die ich nicht beherrsche. Manchmal träume ich von Wörtern, aber ich verstehe sie nicht. Es sind Zeichen, die keine Entsprechung haben, und ich würde gerne herausfinden, was sie bedeuten, aber ich sehe nur ein wildes Durcheinander von Schriftzügen, Seiten, geschwärzt und durchzogen von Flecken wie Insekten, deren Bewegung man nicht versteht und vor denen man kapituliert. Zum Reden bediene ich mich deshalb einer Schriftstellerin." ~ Evelyne de la Chenelière
Regie: Kornelius Eich
Dramaturgie und Übersetzung: Gerda Poschmann-Reichenau
Text: Zsuzsa Bánk, Evelyne de la Chenelière
Mit
Zsuzsa Bánk
Evelyne de la Chenelière
Luise Ehl
Lutz Förster
Olivia Salm
Verantwortlich für das Programm und die Projekte von Mainz Residenz sind Jörg Vorhaben, Chefdramaturg Schauspiel, und Katharina Greuel, Künstlerische Produktionsleitung.